Die Mid-DayZ-Crisis

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde,


    nach viel Grübelei und Sortierung persönlicher Gedanken bin ich heute zu einem Schluss gekommen: ich stecke in einer Mid-DayZ-Crisis. Diese hat aber nichts mit unserer Community zu tun (daher auch der Offtopic Bereich, es sind sehr persönliche Ansichten), sondern vielmehr mit der Situation, in der wir mit der Zeit gebracht wurden und darüber sehr wenig Kontrolle hatten. Jetzt ist sozusagen der Punkt erreicht wo ich mich umschau und jedem weiteren Weg irgendwie negativ gegenüber stehe. Aber lasst mich erklären...


    Gehen wir kurz zurück in die Zeit der Mod. Bevor jeder seinen eigenen Server aufsetzen konnte war das Spielfeld klar gesetzt, von Serverzeit bis hin zum Lootspawn etc. - alles vorgegeben, man musste sich mit abfinden. Die Popularität von DayZ ist regelrecht explodiert. Denn - ähnlich wie jetzt - gab es den Release der Serverfiles und jeder konnte loslegen. Natürlich großartig für Communities wie unsere eigene, aber letztendlich wurde ein unfertiges Produkt der Masse überlassen. Ohne den, aus meiner Sicht nötigen, Rahmen.


    Die Qualität nahm ab, es folgten Mods der Mod und deren Mods, die Spieler wurden extrem aufgesplittet und es begann "der Wettlauf um die Spieler". Mehr, toller und besser muss alles werden damit der eigene Server wieder weiter oben im Ranking steht. Dies war übrigens der Punkt, an dem ich hier vor fast 6 Jahren gestrandet bin. Auf der Suche nach einem so weit es ging normalen Server mit guter Betreuung. Urs kann euch wahrscheinlich noch ein Lied davon singen, wie angetan ich über einige Ideen so war, die er bringen wollte :P


    Schauen wir uns heute um fällt mir ein Zitat aus dem Battlestar Galactica Remake ein: "All dies ist schon einmal geschehen und all dies geschieht irgendwann wieder". Wieder haben wir ein unfertiges Produkt und das Spielfeld, welches vor kurzer Zeit noch klar gesteckt war, verwischt wieder. Allerdings haben wir zudem noch eine lange Entwicklungszeit hinter uns, die Spielerbasis von "damals" existiert schlicht nicht mehr und ich betrachte die Sache nicht mehr aus Sicht eines Spielers, der gegebenenfalls einfach weiterziehen kann. Heute bin ich Administrator der GermanDayZ Community, einen Haufen auf den man Stolz sein kann. Nur der rote Faden ist mir wohl entglitten.


    Die nicht grad kurze Entwicklungszeit war auch geprägt von einem Leitsatz: Abstriche machen - selbst wenn es nur "Kleinigkeiten" wie die Spenderbegrüßung ist, welche seit einem bestimmten Patch ganz einfach nicht mehr funktioniert haben, ohne Erklärung oder Alternative. Aktuelleres Beispiel die Whitelist, eigentlich ein Herzstück unserer Community, technisch auf Eis gelegt. Es gibt da momentan zwar eine mir bekannte Lösung, aber auch da gilt der Leitsatz, nämlich in der Sicherheit. Möchte an der Stelle aber nicht weiter ins Detail weil mir da auch noch Informationen fehlen und daher das Bild noch nicht ganz komplett ist.


    Durch den Release der Server Files, so viele gute Dinge es auch mit sich bringen mag, wurden wir in eine Ecke gedrängt und es müssen wieder Abstriche gemacht werden. In der Shoutbox gab es dazu in den vergangenen Tagen einige Anfragen. Berechtigt, denn folgen wir nun weiterhin dem Entwicklungstempo von "BIS" bleibt unser Server leer. Dazu kommt noch jemand, der uns immer begleitet. Der persönliche kleine Schweinehund. Wir alle mögen es irgendwo etwas einfacher und folgen dem Strom. Es beginnt der Teufelskreis und die Ära des "helfenden Admins".


    Zu Beginn der Standalone hatte ich mal eine Diskussion, die meine Tätigkeiten als Admin/Mod immer geprägt hat und in der genau dieser Begriff in meinem Kopf hängen geblieben ist. Der "helfende Admin". Es war die Zeit, in der Serverrestarts immer das Loot zurückgesetzt haben und die Regeln bezüglich Serverrestartzeiten nicht wirklich konsequent geprüft wurden. Ausser vielleicht nach Hinweis an den Hoster.

    Dieser Admin hatte versucht mir zu erklären, dass er Spielern gerne auf Nachfrage unter die Arme greifen würde und seinen Server ggf. neustartet. Das Spiel sei sonst in dem aktuellen Stadium ja viel zu schwer und so können sich die Leute am NWAF ja wenigstens vernünftig ausstatten. Maximal 30min Laufzeit. Das klingelt mir bis heute im Kopf rum, weil ich diese Einstellung so widerlich fand. Gerade DayZ sollte schwer sein, da brauch ich keinen "Gott" der Loot regnen lässt. Spieler müssen leiden, das ist der Grundgedanke des Spiels - aus meiner Sicht.


    Wo stehen wir nun? Wir wurden entwicklerseitig, vielleicht unbewusst, so stark unter Zugzwang gesetzt, dass wir eigentlich keine Wahl haben als direkt in die Config einzugreifen, Loot zu aktivieren welches ohne jegliche Erklärung einfach nicht aktiv ist. Andere machen es ja auch. Wir müssen wieder die berühmten "Abstriche" hinnehmen, sonst existieren wir nicht mehr. Wir müssen "helfen".


    Falls ihr es bis hierhin durchgehalten habt, Respekt. Das musste mal raus. Ich geh wieder den Faden suchen.


    mav

    For longer than I can remember, I've been looking for someone like you.

    Someone with a head like yours, and a torso too.

    Birds sing, and YOU'RE GONNA PAY,

    THE END!