Beiträge von Keyser

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    Durch das Gestrüpp und die Zweige sehe ich in der Ferne ein schwaches Licht. Ich sehne mich nach seiner Wärme und seinem Leuchten, will darin versinken, mich von ihm blenden lassen und meine Ängste endlich von mir abstreifen, wie ein kaltes, nasses Gewand. Ich fühle mich denjenigen Gestalten in der Dunkelheit zugehörig, die ebenfalls zu dem Licht wollen, aber es aus Angst, verstoßen zu werden, nur umkreisen und meiden.


    Die Angst hält auch mich zurück. Aber nicht, weil ich befürchte, ausgestoßen zu werden. Dessen bin ich mir ohnehin gewiss. Ich muss auf meiner Reise weiterziehen. Es zieht mich hinaus in die ungreifbare Ungewissheit. Das Ziel ist nichts Schönes und nichts Warmes. In ihm liegt der Tod. Entweder der meine oder der derjenigen, die ich suche.


    Ich kann mich nicht freuen, wenn ich an die Menschen bei dem schwachen Licht denke. Ich bin ausgerichtet auf diejenigen, die ich einst verlor sowie auf das, was mir genommen wurde. Es ist der einzige Grund, warum ich auf dieser Reise noch einen Fuß vor den anderen setzen kann. Ich werde nicht aufgeben, bis ich es gefunden habe.


    Das schwache Licht ist nun nicht mehr zu sehen. Nur das wabernde, schwarze Nichts, durch das ich meinen Weg suche.


    Ich wünsche denen, die bei dem Licht leben, dass sie es genießen und wertschätzen könnten. Dass sie ein besseres Leben leben könnten, als das, das ich verlebt habe. Dass sie auch die sehnsüchtenden Umkreisenden heranlassen könnten.


    Wenigstens nur für diese eine stille Nacht.





    Achtet auf den Folgenden-Schatten!

    Er ist nicht immer synchron mit seinen Ausführungen...





    Mehrere besorgniserregende Schriften wurden im Laufe der Patrouille gefunden und informationshalber mit den Neulingen besprochen.


    "Besorgniserregende" Schriften, "dunkle Omen"... Diese Blindheit bringt mich dazu, mich früher als geplant zu äußern.

    Hast du das Buch überhaupt vollständig gelesen, Wuestenfuchs?

    Hast du es gelesen, Murphy?

    Ihr habt keine Ahnung darüber, was darin steht. Sonst würdet ihr nicht so sprechen. Es zählt doch das Individuum, nicht? In dem Buch wird die Heilung, die Erneuerung eines Menschens beschrieben. Trotz der Ignoranz der Church Of The Rising Sun und der Hilfeunterlassung des damals zuständigen Priesters.

    Ich habe deine Ignoranz nicht vergessen, Priester... Ich sehe dich noch deutlich vor mir, auch wenn es schon so viele Jahre zurückliegt. Wegblickend, sich für meine Nöte verschließend. Dir geht es heute gut, du bist wohlgediehen. Ich bin durch die Hölle gegangen und muss es noch immer an jedem Tag. Und nun, so viele Jahre danach, labst du dich an der UNOC, die längst vergessenen und nicht mehr existenten Weltordnungen hinterherläuft, anstatt der untergegangen Wirklichkeit und der Not nach einer neuen Ordnung ins Auge zu blicken.

    Nur einer hat mich damals gehört und gesehen. Einer, der gehasst und ausgestoßen, ja, in eine Zelle gesperrt wurde. Wer war das? Ihr habt das Buch ja nicht gelesen. Aber ich habe ihn entfesselt, vielleicht erinnert ihr euch an ihn und seht hinter seine äußeren Schalen.

    Ich habe zuletzt im Juni gewarnt, wurde aber belächelt. Dafür hat eine bestimmte Personengruppe kürzlich eine Lektion erfahren. Es war nur ein kleines, schwaches Seel'nlicht, das völlig unwichtig war. Warum unwichtig, fragt ihr? Weil ihr die Frau ohnehin abseits, am Rande hieltet und gar nicht beachtetet. Ich setze darauf, dass niemand von euch sie wirklich kannte, obwohl sie unter euch wandelte. Kein merklicher Verlust somit für eure ignoranten Seelen.


    Die nächste Aktion wird euch hart treffen! Ich werde euch einen Dolch mitten in euer Herz stoßen! Keine bloß abgetrennten Gliedmaßen.



    Du... Ja, du, die Eine... Ich spreche dich nun direkt und ohne verschlüsselte Andeutungen an. Du hast etwas getan, das eine Spur hinterlässt, das nicht unbemerkt bleiben wird. Ich habe dich deshalb erwählt als ein Werkzeug und werde dich benutzen, um etwas zu verdeutlichen. Die Entscheidungen, die du treffen wirst, werden die Gemeinschaft, derer Teil du bist, tiefgreifend prägen. Du kannst mir nicht entrinnen, auch wenn du noch so aufpasst. Du bist eine mächtige Königin auf dem Spielfeld, doch du hast...



    g e f ä r b t e


    L ä u f e r . . .

    Es war nichts, nur ein unschuldiger Anfang. Ein zaghafter, bedeutungsloser Vorgang. Nicht mehr als die Spitze eines kleinen Fingers...


    Ihr werdet merken, dass es in euch wirkt und euch nachgeht. Weil ihr euch zum aller ersten Mal auf meine Worte eingelassen habt.


    Es ist mehr, als das, was man meint zu sehen.

    Mehr, als nur die berauschende, wollüstige Selbstaufgabe im Wein.


    Ich sehe euch. Ich werde dort sein, wo euer heißer Rausch einer kalten, unausweichlichen Erkenntnis weicht.


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    In finsterer Nacht und im Schleier der Pein
    Ein Seel'nlicht verschwand, oh es war ganz allein
    Dunkle Gestalten, die leise und kalt
    Entführten die Seele, sie mir bringen bald


    (Auszug Tagebuch 13.06.2023)






    Nachtrag


    Was dieses Gedicht bedeutet, wurde den Teilnehmern der Tishina-Freizeit im Sommer 2023 klar. Eine Teilnehmerin hat einen ausführlichen Bericht über die dortigen Geschehnisse verfasst:



    Die Maske mit verzerrter Stimme ist zurück. Na welch Überraschung. Wolltest du dich nicht ein für alle mal verziehen? Schade eigentlich. Wer sich hinter einer Maske verstecken muss und Lakaien braucht, muss ein ziemlicher Feigling sein. Mehr als Andere für dich die Drecksarbeit machen zu lassen, ist wohl nicht drin oder? Der Pakt entstand, weil Leute, die maximal deine Schergen sind, Geistern hinter her jagen, sich groß aufspielen wollen und dabei nicht merken, dass der Puppenspieler Sie nur benutzt, weil Ihm selber die Eier fehlen. Glaubst du, dass Du, deine Maske und deine Lemminge es schaffen, diese Menschen im Sinne Tishinas zu trennen? Ein Keil ist schnell getrieben, Menschen schnell entzweit, doch Tishina ist mehr als ein Pakt, mehr als ein paar Menschen und die, die über bleiben, werden dich und deine Marionetten jagen und mit euren Schädeln am Sportplatz von Tishina Fußball spielen und mit deinen Eingeweiden den Boden des von dir angesprochenen Raums aufwischen.


    Keyser, es wäre besser du bleibst in der Versenkung, in die du dich verkrochen hast, denn deine Pläne enden meist mit Enttäuschungen. Du riefst nach Fetel und bekamst seinen Schoßhund RazorSchwarz . Du wolltest AW3 und bekamst BB. Merkste selber oder? Die Originale anbrüllen und billige Kopien bekommen. Mehr ist für eine Maske ohne Eier nicht drin.


    Free Tishina [gdz]

    Ich habe einen fahlen, substanzlosen Hauch gespürt, hat da jemand etwas von sich gegeben?Was hat dieses Etwas vorzuweisen, dass es sich getraut, hier einen Teil seiner Belanglosigkeit abzusetzen?


    Doch Moment! Was war das am Ende?...


    War das wirklich die Pluralisierung einer Singularität? Toll, das gibt dem Ganzen so richtig Gewicht!

    Nachricht an das Tishina-Bündnis.


    Mitglieder des Tishina-Paktes!




    Mir wurde vor kurzem unverhofft eine alte Kameraaufnahme von Radek Fischers Anschlag in Tishina im Dezember 2020 zugespielt. Jemand hatte ihn in dem Video verpixelt, anscheinend in der Hoffnung, dass er noch irgendwie ungeschoren davonkommen würde. Die Aufzeichnung bzw. das alte Thema Radek Fischer passen gut zur aktuellen Situation in Tishina.


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    Radek war ein Subjekt unter meiner Kontrolle. Auf meinen Befehl hin hat er diesen Anschlag verübt und das obere Zimmer eingenommen.



    Er hat sich tagelang bei Tishinas sympathischem Bürgermeister Frank22143 eingeschmeichelt, sich als stummes, aber engagiertes Helferlein ausgegeben. Und ihn dann kalt und hinterrücks erschossen. Bedingungsloser Gehorsam.



    Meine Botschaft an euch:


    An Radek Fischer hat sich schon damals gezeigt, wie destruktiv und unnütz die Tishina-Gemeinde war. Er wurde von der Gemeinschaft, die unten vor dem Wirtshaus in Scharen schaulustig nach oben ins Kaminzimmer gafften und riefen, in die Ecke gedrängt und unter Druck gesetzt. Zu meinem Wohlgefallen, denn so konnte er standhalten und gab den Code der Tür nicht heraus.


    Vor zwei Wochen wurde der sogenannte "Tishina-Pakt" geschlossen. Dieses Bündnis wird scheitern! Die "Menschlichkeit" wird in Tishina wieder obsiegen. So wie damals bei Radek Fischer. Löst den Pakt sofort wieder auf, bevor die Zerwürfnisse eintreten, die ich hiermit vorhersage.



    Es gibt keine Einigkeit in dieser gottverlassenen Nachwelt!




    Ich habe Radek Fischer letztendlich seiner Bestimmung zugeführt. Folgt meinem Rat und Aufruf, bevor schlimme Dinge geschehen...




    Höret auf meine Worte.

    Wenn sie sich erfüllen, werdet ihr sie begreifen

    und euch wünschen, ihr hättet ihnen lieber gleich gehorcht!



    Einfach danke für alles!


    An dieser Stelle auch unbekannterweise einen Dank an Keyser, der in seinem Thema "Die Stimme der Erlösung" meine Inspiration für den Umgang mit Heyzine geliefert hat. Das hat mich tief beeindruckt und ich wollte sowas auch einmal versuchen :)

    Wir sollten uns treffen. Fachsimpeln über das schneidige, manchmal auch gefährliche, gar tödliche Handwerk des Schreibens. Du bist, wie ich sehe, ein begnadeter Verfasser, dem ich bei einem persönlichen Zusammenfinden noch viel Wissen abtrennen könnte. Deine Wertschätzung ehrt mich. Ich könnte es kaum erwarten, deine Aura bei einem Treffpunkt vollkommen einzufangen und aufzunehmen. Es würde ein einschneidendes Erlebnis für uns beide werden. Melde dich, falls du zusaegn wollen würdest.

    ~~~~~~


    Ihm einst entrissen, vom Dunkeln verschlungen

    Blut daran klebt, das den Wert so verdreckt

    Zum Meister sich sehnt, sich so weit durchgerungen

    Die Erde berührt - entblößt und bedeckt



    Verstoßen, vertrieben, des Landes verbannt

    Hoffnung verloren, das Glück übermüht

    Legende nun wertlos, beseitigt, verkannt

    Die Erde sie aufnimmt - vergessen, verblüht


    ~~~~~~

    Buchempfehlung


    In diesem Forumthema hatte ich im Jahr 2020 in mehreren Abschnitten meine Vorgeschichte niedergeschrieben. Ich habe sie gelöscht, weil ich meine Memoiren in einem Buch festgehalten habe. Es konnte vor einigen Jahren als eines der letzten Werke des Ugbarvyy-Verlages in einer geringen Auflage noch veröffentlicht werden, bevor die Logistik in der Katastrophe vollkommen zusammenbrach.


    Ihr werdet das Buch dort draußen irgendwo finden. Es heißt



    Die Stimme der Erlösung


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    Im Englischen wird es "Voice of Salvation" genannt.


    // Bitte auf 1080p lesen, andere Auflösungen verursachen ingame leider Verschiebungen auf den Seiten.



    Abschließende Worte


    Ich bin seit April 2021 der Besitzer der goldenen Schaufel. Und als dieser treffe ich für sie nun eine letzte Entscheidung. Sie soll weiterhin in Tishina bleiben, um an die lange erzählte Geschichte zu erinnern, in der es auf Seiten der Beteiligten Verluste, Enttäuschungen und Fehlschläge, aber auch spannende Momente gab.








    Damit ist es nun aber genug mit dieser lauwarmen Ausgeglichenheit...

    Anschließend an die letzten Ereignisse ziehe ich mich endlich in die Verborgenheit zurück.

    Ruhelos werde ich weiterhin unter euch sein und die Fäden ziehen.

    Kontinuierlich, so, wie es die ganze Zeit über war.


    Mehrere Vorhaben befinden sich bereits in Planung, fühlt euch also nicht zu sicher.

    Ohnmächtige Maden werden mich plötzlich vor sich sehen, andere befolgen als Marionetten meine Aufträge.



    Rußfarben schwarz bin ich nicht, auch nicht weiß und schon gar nicht golden.

    Chauffeur des Nebels vielmehr, das düstere und seelenlose Grau, das schwer zu begreifen ist.

    Anderswo, als in der Richtung, in die du blickst, wenn du im Dunkeln den Weg suchst.

    Real wird es für dich dann, wenn es dich ereilt.






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    Behelfsmäßigkeiten


    Dieser letzte Abschnitt ist schnell erzählt.


    Was nach dem gescheiterten Projekt die Schaufel betraf, entschied ich, sie vorerst im Kaminzimmer des Gasthauses in Tishina aufhängen zu lassen. Als Andenken an Thomas, dem Schaufler.




    Aus Frust über mich selbst und meine Langsamkeit musste jemand anderes den Preis bezahlen. So erhob ich meine Hand gegen denjenigen, der Aw3some in der letzten Zeit nahegestanden hatte: RazorSchwarz. Er und seine Blood Brothers hatten es über die Jahre hinweg jedoch auch abseits ihrer Sympathien für Aw3 in meine Beachtung geschafft.


    Auf der einen Seite war es das, was man vielleicht ihre "Bürgerlichkeit" nennen kann. Sie hatten sich in den Augen Vieler großen gesellschaftlichen Ruhm angehäuft. Sie hatten aber auch ein anderes Gesicht. Ein heimtückisches, das sie auf ihrer öffentlichen Publikations-Plattform gerne zeigten. RazorSchwarz hatte dabei dieses gewisse besondere Etwas, das mich auf ihn aufmerksam machte und mich zu ihm hinzog.




    RazorSchwarz hat meine Verheißung aus dem Frühjahr bis in die letzte Zeile wahrgemacht.

    Als ich am 30.09.2022 mit ihm sprach, fiel seine Wahl auf die goldene Schaufel,

    die ihm dann endlich sein erlösendes und befreiendes Ende brachte.



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    Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich sowohl ihm als auch dem gemeinen chernarussischen Mann und der gemeinen chernarussischen Frau durch diese Zusammenkunft helfen konnte.


    Ein Dank ist nicht nötig! Das Zehren an den Erinnerungen reicht mir völlig aus.


    Schließlich profiert jeder von etwas mehr Klarheit.


    Und jemanden leiden zu sehen, löst doch ein zutiefst menschliches und legitimes Gefühl der triebhaften Erregung aus.


    Nicht wahr?

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    Fehlschläge


    Der unangenehme Teil meines Berichts.


    Das Konzept der Spieleshow, die Fetel die goldene Schaufel in Aussicht stellen sollte, war nun also fertiggeplant. Nun sollte die große Umsetzung beginnen. Als erster Schritt war vorgesehen, dass die involvierten Ritter Kontakt zu Fetel aufbauen, um ihn anzufixen und das Event mit ihm vorzubesprechen. Voller Vorfreude und Erwartung erteilte ich die Freigabe für die Nachricht.


    Wie soll ich es ausdrücken - Fetels Antwort holte mich auf den harten Boden der Tatsachen zurück. Sie beinhaltete, dass das Event um die Schaufel gerne stattfinden könne, aber ohne ihn. Er selbst habe kein Interesse an einer Teilnahme. Er habe mit dem Thema und mit der Schaufel schon lange abgeschlossen.


    Das war deutlich... Ich war zu spät, die Sache war im Grunde genommen erledigt. Bei all den Monaten der Planung hatte ich eines nicht erkannt: Dass Fetel die goldene Schaufel, sein Ein und Alles, emotional bereits von sich abgespalten hatte.


    Ich hatte die Anzeichen ignoriert. Bereits im Mai 2021 hatten wir einen ersten Versuch gestartet.



    Das Konzept mit der Spieleshow stand dort bereits, nur die glaubwürdige Fassade war noch nicht ausgereift. Fetel reagierte aber schon dort nicht nach meinen Erwartungen. Weder am öffentlichen Tishina-Aushang noch in Form einer privaten Nachricht äußerte er sich zu dieser Einladung. Und ich erkannte nicht, dass das schon damals eigentlich bedeutete, dass die Tür zu war. Vielleicht wollte ich es auch einfach nur nicht wahrhaben.


    Natürlich konnte ich mir das nicht eingestehen. Ich schob Fetels Klagen und Beschwerden über den damaligen Schaufelverlust vor, was letztendlich in meiner kritischen Stream-Nachricht an ihn mündete.


    Ich brauchte nun einen "Stellvertreter". Jemanden, an dem ich an Fetels statt meinen Frust ablassen konnte... Die Schaufel sollte ja schließlich wieder den Geschmack von Aw3some schmecken, alles andere wäre eine Verschwendung. Wer würde sich dafür eignen? Ich musste nicht lange überlegen und die Planung für ein nächstes Vorhaben begann. Eines der Behelfsmäßigkeit.

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    Planungen


    Eine von Rawcherrys Zusagen bei der Verhandlung um die goldene Schaufel im April 2021 war, dass die Ritter bei letzten Details der Planung hinsichtlich Aw3some mithelfen. Ich hatte nach dem Erhalt der Schaufel jedoch den Eindruck, dass dort namenskonform eine tatsächlich mittelalterliche Organisationsstruktur vorherrschte. Es schien, als würde die linke Hand nicht wissen, was die rechte tut. Ich hatte z.B. parallel stattfindende Kontakte zu mehreren Rittern und anscheinend gab es keine wirkliche Besprechungs- oder Führungskultur zum vorliegenden Thema. Ich machte mir deshalb Sorgen, ob Rawcherry sein Wort wirklich halten würde.


    Es verging einiges an Zeit, aber dann entstand doch endlich ein fester Kontakt zu zwei Rittern, die den Eindruck erweckten, brauchbar zu sein. Es entwickelte sich eine intensive Planungskooperation, die das Ziel verfolgte, für Fetel unter Ausnutzung seiner Liebe zur Schaufel einen Fallstrick auszulegen. Dabei überraschte mich der Produktivität dieser beiden Werkzeuge.


    Mein Plan bestand darin, ein großes Spiele-Event zu veranstalten, nach dem Vorbild jener prä-apokalyptischer Fernseh-Spieleshows, bei denen Kandidaten verschiedene Aufgaben absolvieren mussten, um Punkte zu erhalten. Die goldene Schaufel sollte dabei der Siegespreis für denjenigen mit den meisten Punkten sein.



    Ich suchte ein paar Ritterhelme zusammen und drehte mit meinen Leuten ein kleines Werbevideo, mit dem ich dann zum Ritter-Planungsteam zurückkehrte. Dort wurde das Material von dem renommiertesten Singer-Songwriter in Chernarus durch einen musikalischen Kommentar veredelt und vollendet. Um seine Reichweite zu nutzen und Vertrauenswürdigkeit zu vermitteln, veröffentlichte er die Werbung auf seinen Kanälen.


    Als Pseudo-Teilnehmer sollten prominent bekannte und gediente Persönlichkeiten eingeladen werden. Folgende Personen waren neben Fetel angedacht:



    Die Einladung der Teilnehmer, die Event-Ankündigung sowie die komplette nachfolgende Koordination sollte über die Ritter als eine der in Chernarus anerkannten Fraktionen erfolgen. Ich wollte die größte und glaubwürdigste Fassade aufrichten, die nur irgend möglich war.


    Dazu gehörte auch die Propagierung strenger Sicherheitsvorkehrungen. Um Anschlägen vorzubeugen, sollte der Veranstaltungsort zumindest am Anfang geheim bleiben. Dafür sollte ein "Shuttle-Service" angekündigt werden, der die Kandidaten an Treffpunkten abholt und zur Show zu bringt. Die Falle für Fetel war so konzipiert, dass sie schon zuschnappen würde, bevor er überhaupt am Event-Ort einträfe.


    Die Ritter lösten sich in dieser Zeit irgendwann auf. Meine "Planungs-Komplizen" brachten sich jedoch weiterhin ein. Es wurden Vorab-Andeutungen ausgelegt.




    Der Planungsaufwand in dieser Sache hatte all meine bisherigen Projekte qualitativ und zeitlich übertroffen. Ich hatte alle Eventualitäten im Blick.


    Ein einzelnes Detail entzog sich jedoch meiner Aufmerksamkeit. Ein entscheidendes... Fetel selbst.

    Weiß, Schwarz und Gold

    Mehrteilige Erzählung von Feindschaft und Intrigen,

    aber ebenso von nicht erfüllten Hoffnungen und Fehlschlägen.


    Auf beiden Seiten.





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    Wünsche


    An dem Tag im Februar 2021, an dem Fetel durch seine Unachtsamkeit die goldene Schaufel auf Devil's Castle an die Ritter verlor, kam mir seltsamerweise gar nicht in den Sinn, dass sie der Schlüssel zur Tür sein könnte, hinter der die Erfüllung eines sehnlichsten Wunsches wartete: Einen Aw3some in meine Finger zu kriegen.


    Süd-Zagorien wurde seit Jahren von Aw3some unterdrückt und geplagt. Ihre weißen Armbänder waren Gegenstand von Verachtung, an ihren Armen jedoch Zeichen des Terrors. Nicht nur war es ihnen gelungen, Negan mithilfe des Verräters Dwight zu überwältigen und in die Gefängniszelle in Tishina zu sperren. Sie drangsalierten auch die Bevölkerung des Landes, etwa, indem sie mit Überlebenden "spielten" und sie letztendlich erschossen oder immer wieder in unsicher gebaute Basen eindrangen. Die dortigen Bewohner wurden dann vor eine demütigende Wahl gestellt: Wollten sie niederknien und in dieser unterwürfige Pose für das Schandblatt "Daily Chernarus" abgelichtet werden, dafür aber ihr Leben oder einen Teil ihres Hab und Guts behalten? Oder sollte ihre ganze Existenz schlicht und einfach vernichtet werden?

    Die Hochnäsigkeit von Aw3some hatte schon lange meine Aufmerksamkeit erregt. So war der Langzeitwunsch entstanden, sie irgendwie zu überlisten und einen der ihren vor mir auf Knien zu haben, um ihn ebenfalls vor eine Wahl zwischen Pest und Cholera zu stellen.


    Ich hatte meine Augen und Ohren seit jeher offengehalten, jedoch bot sich mir keinerlei Ansatzpunkt. Aw3some schien unantastbar. Selbst, als Fetel die Schaufel verlor, blieb mein Kopf zunächst leer. Ich freute mich für die Ritter und war erheitert über ihre provokanten Veröffentlichungen. Die Beschäftigung mit diesem Thema schlich sich jedoch irgendwann aus und verließ ebenso meine Gedanken.


    Eines Nachts schreckte meine schwarze Seele aus dem Schlaf auf. Die Schaufel... Sie war der Schlüssel.


    Vor meinem Auge hatte sich ein Konzept aufgerichtet. Eine Idee. Warum hatte ich nicht schon viel früher daran gedacht? Die Schaufel war der Schlüssel, der Weg, um an Aw3some, an Fetel heranzukommen. Sie war sein Schatz, wahrscheinlich das materiell und emotional Wertvollste, das er je besessen hatte. Und in diesem Augenblick war sie nicht mehr dort, wo sie die ganze Zeit über gewesen war - unerreichbar in einer Aw3-Basis. Die Chancen würden nie besser stehen, als in diesem Moment. Ich musste an die die Schaufel gelangen, bevor die Ritter sie noch tölpelhaft verlören!


    Ich weihte Negan ein und nahm Kontakt zu den Rittern auf. Ich wollte ein Treffen, eine Verhandlung um die Schaufel. Sie ließen sich auf eine Zusammenkunft ein. Am 10.04.2021 orderten wir sie über Funk nach Devil's Castle, dem Ort, an dem die Schaufel Fetel verlassen hatte. Der Unterhändler der Edlen Ritter war niemand geringeres als ihr Gründer und Anführer:


    Rawcherry.


    Ich musste in diesem 45-minütigen Gespräch bittere Zugeständnisse gegenüber Rawcherry machen. Negan ließ mich dabei im Stich, was mir so querlag, dass in den Wochen darauf jemand anderes als Ausgleich schwer leiden musste... Ich "schnitt" ein kleines Spielchen aus der Schablone, an dessen Ende der von mir niedergerungene Dwight ein Geschenk geliefert bekommen sollte...




    Es gibt eine 20-minütige Video-Zusammenfassung von dieser Verhandlung.

    Für diejenigen, die Interesse haben, den Blick

    auf die relevanten Punkte zu legen.





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